Text Spreu

Spreu

Wenn die blinden Augen offen aus dem Traum sehn
Sind Gesichte schummrig schillernd klar
Wenn die dunklen Worte deiner Welt allein stehn
Liegt die rote Garde sinnlos brach.

Wer das taube Hören stimmmlos in Gewalt hüllt
Gräbt den seinen noch am Tag das Grab
Kannst du die Schwüre deiner Nacht verzeihen?
Hält dich deine Regung steif und starr?

Sind die goldnen Dächer deiner Welt erblindet
Wirf die Spreu deiner Gedanken auf
Keine Filter, keine Regeln sollen dein Feld noch bestellen
Nicht dein Treiben, dein Denken
dein Regen, dein Lenken...

Refrain:
Meine Blicke schweifen aus
Ich seh des Blinden Nacht
Funken der Erinnerungen an mein Morgen
Werden in mir wach

Sieh die grossen Augen der kleinen Kinder,
Wie sie an dir streifen,
Wie sie lachend über unsren Wegen gehn.
Wie ihr Ungestüm das Blendkostüm
Mit einem Sprung verkostet
Sicheln gleich die Maskeraden niedermäht.

Sind die Banner erst errichtet,
sind die Mauern hochgeschichtet
weisen weise Worte uns in Schranken ein.
Keine Filter, keine Regeln sollen dein Feld noch bestellen
Nicht dein Treiben, dein Denken
dein Regen, dein Lenken...

Sind die goldnen Dächer deiner Welt erblindet
Wirf die Spreu deiner Gedanken auf
Keine Filter, keine Regeln sollen dein Feld noch bestellen
Nicht dein Treiben, dein Denken
dein Regen, dein Lenken...

(C) Kamphausen/Hänsch/Kiffner