Text Warten

Warten

Die Minuten werden zu Tropfen
Von Säure auf meinem Stolz
Lassen ihn zurück
Zerfressen, verloren, vergessen
Und langsam wird es kalt

Fragen löchern meinen Geist
Nehmen ihm den Halt
Ein blasses Gesicht im
Fahlen Licht des Mondes
Der ungerührt durchs Fenster blickt

Stimmlose Gesichter in einem Kasten
Zelebrieren Sex und Gewalt
Ihr Versuch, abzulenken
Ist zum Scheitern verurteilt
Wir sind Gefangene in Wort und Zeit

Monoton fallen die Tropfen
Und Hohl ist ihr Klang in meinem Ohren
Jedes Geräusch wird zum Gewitter
Stufe für Stufe ... Schritte
Doch dem den Schlag meines Herzens
Können sie schon lang nicht mehr folgen

Die nächste Stiege
Der Mond verschwindet
Hinter Bäumen
Sein altes Gesicht von Schatten verdeckt

Blutige Wunden in einem Spiel
nach deinen Regeln und kein Pfiff
Die Minuten tropfen weiter
Ein Gerippe bleibt zurück
Es ist schon spät
Doch Du kommst nicht

(C) Kamphausen/Hänsch/Kiffner