Die folgenden Abbildungen zeigen jeweils bei drei verschiedenen Drücken (von
links nach rechts:
,
und
, wie sie auch in Kapitel 4 verwendet wurden) die
-Trajektorien einer Blase, wie sie
sich nach den drei Modellen berechnen. Ganz oben sieht man das lineare, ungekoppelte
Modell, darunter das lineare, gekoppelte und unten schließlich das nichtlineare
Modell.
Eine Blase eines Blasenpaares mit Radien weit entfernt von ihrer Resonanz und
nicht sehr unterschiedlich (
und
) wird in den Abbildungen 5.1 (für ein Delay
) und 5.2 (
) gezeigt. Dort ergibt sich
unabhängig vom Delay eine gute Übereinstimmung beider linearer Modelle mit
dem nichtlinearen Modell, solange der Schalldruck der Anregung nicht zu groß
wird.
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Abbildung 5.3 zeigt nun bei einem
kleinen Delay von
die nach den drei im Laufe der Arbeit betrachteten
Modellen berechneten
-Kurve einer Blase, deren Ruheradius mit
leicht neben der (linearen) Resonanz liegt. Die
angekoppelte Blase, die mit
, also recht genau am linearen Resonanzradius, angenommen
wird, wird weiter unten gezeigt, in den Abbildungen 5.5 und Abb. 5.6. Der Abstand ergibt sich aus dem jeweiligen
Delay.
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Die zweite Blase dieses Paares (
) wird in den Abbildungen 5.5 und 5.6, wieder für
und
gezeigt.
Dort liefern beide lineare Modelle bei
eine ähnlich gute Trajektorie,
im Sinne einer guten Übereinstimmung mit dem nichtlinearen Modell, für
, während sie bei
bereits negative Radien angeben. Bei
liefert das
delay-gekoppelte Modell dagegen für
und
noch gute Werte.
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Es zeigt sich also, dass die Blasenschwingung in der Nähe der linearen
Resonanz stark von Kopplung und Delay abhängt. Dort sind auch die linearen
Näherungen nicht mehr verlässlich, was nicht verwunderlich ist, schwingen
die Blasen doch teilweise mit beträchtlichen Amplituden um ihren Ruheradius.
Dass die Abweichungen des ungekoppelten Modells gegenüber den beiden
delay-gekoppelten Modellen bei
für die Blasen mit einem Ruheradius in der
Nähe ihrer Resonanz größer sind, versteht man, wenn man die
Abbildungen der Schwingungsamplituden in Kapitel 3.2.1 betrachtet. Bei kleinem Delay sind die
Resonanzradien des gekoppelten Modells weit weg von den Resonanzradien des
ungekoppelten Modells, während sie mit zunehmenden Delay immer näher
rücken (vgl. Abb. 3.9 und
Abb. 3.11), da der Einfluss der Kopplung
mit zunehmenden Abstand abnimmt. Somit macht das ungekoppelte Modell in diesem
Bereich bei kleinerem Delay einen größeren Fehler. Bei Ruheradien, die
sehr weit von diesen bezüglich des Delays empfindlichen Bereichen liegen, wie es
in Abbildung 5.1 und Abbildung 5.2 gezeigt wird, sind die Ergebnisse beider
linearen Modelle ähnlich und in guter Übereinstimmung mit der nichtlinearen
Theorie.
Es lässt sich also festhalten, dass das ungekoppelte, lineare Modell über weite Strecken annehmbare Ergebnisse produziert, aber andernorts das System der zwei Blasen völlig unzureichend modelliert. Das delay-gekoppelte und linearisierte Modell beschreibt das nichtlineare System, solange dies tatsächlich harmonisch schwingt, exakter.